Mit dem INGA-Prinzip gehören solche Situationen der Vergangenheit an: Sie hatten sich doch fest vorgenommen nein zu sagen. Und schon wieder gehen Sie mit einem Stapel Extra-Arbeit aus dem Büro der Chefin.

Jeder von uns kennt solche Situationen. Nett nein sagen ist gar nicht so leicht. Im Gegenteil: Ein „nein“ geht manchmal schwer über die Lippen. Sie können jetzt den Kopf in den Sand stecken und nur noch ja sagen. Oder Sie nutzen das INGA-Prinzip.

Wie nett nein sagen geht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Inhalt

Jetzt müsste ich nett nein sagen können

Stellen Sie sich folgende Situation vor:

Schon wieder kommt Karls Chefin, Lisa, mit einem Arbeitsauftrag um die Ecke. Als bester Kollege kommt nur er für den Auftrag in Frage.

Karl blickt auf den Berg ungetaner Arbeit auf seinem Schreibtisch. Dennoch antwortet er: „Ja, Lisa. Worum geht’s denn?“

Diese oder ähnliche Situationen kennt wahrscheinlich jeder von uns. Egal, ob Fach- oder Führungskraft oder Unternehmer.

Doch wie geht es für Karl und Lisa weiter. Wer hört was?

Lisa hört: „Ja, ich kümmere mich drum, mach Dir keine Sorgen. Das schaffe ich auch noch.“

Karl denkt sich: „Oh nein, nicht noch mehr Arbeit. Wann merkt Lisa, dass ich genug Arbeit habe? Nächstes Mal sage ich nein. Nur wie mache ich das, ohne Lisa vor den Kopf zu stoßen?“

Also, was kann Karl tun, um Lisa gegenüber standhaft „Nein“ sagen zu können?

Das INGA-Prinzip

Um erfolgreich Nein zu sagen, können Sie sich ganz einfach das INGA-Prinzip zu Nutze machen:

I = Interesse zeigen

N = Nein sagen

G = Gründe fürs Nein nennen

A = Alternative aufzeigen

In der Praxis kann das dann so aussehen:

Lisa: „Hallo Karl, kannst Du dieses Angebot heute noch abschicken?“

Karl: „Hallo Lisa! Ich verstehe, dass das Angebot sehr wichtig für Dich ist, um die Vertriebsziele zu erreichen. Aber nein, tut mir leid, das geht jetzt nicht, weil ich gerade mit der Buchhaltung beschäftigt bin. Die muss bis morgen fertig sein. Ich könnte mich morgen Mittag darum kümmern.“

Sieht gar nicht so schwierig aus, oder? Mit ein bisschen Übung gelingt das auch nach wenigen Malen flüssig. Und überlegen wir uns doch mal, wie wirkt das alles auf unseren Gesprächspartner?

Das ist der Eindruck, den Sie bei Ihrem Gesprächspartner hinterlassen

  • Trotz des klaren Neins hat Karl Interesse an Lisas Anliegen gezeigt. Für Lisa wird deutlich, dass er Ihr Anliegen, nicht aber sie ablehnt.
  • Karl hat Lisa einen klaren, sachlichen Grund genannt.
  • Obwohl Karl das Anliegen von Lisa zum jetzigen Zeitpunkt ablehnt, unterstützt er Lisa. Karl zeigt Lisa eine Alternative auf.
  • Karl verwendet Ich-Botschaften. So greift er Lisa nicht an und zeigt, dass es um seine Bedürfnisse und seinen Standpunkt geht.

Fazit: Nein-Sagen mit dem INGA-Prinzip ist nicht schwer

Für jeden gibt es Situationen, in denen ein Nein einfach schwer über die Lippen geht. In solchen Situationen gilt, was schon meine Mutter wusste: Man kann ruhig dumm sein, man muss sich nur zu helfen wissen.

Nutzen Sie also das INGA-Prinzip:

  • Zeigen Sie Interesse am Anliegen Ihres Gegenübers und den Gründen dafür.
  • Sagen Sie klar und deutlich NEIN.
  • Nennen Sie ein Grund für Ihr nein.
  • Zeigen Sie Alternativen auf.
  • Nutzen Sie Ich-Botschaften bei dem, was sie sagen.

So einfach ist es.

Sagen Sie nett und erfolgreich Nein.

Henning Landers

P. S. Hier können Sie noch mehr Wissen zum Thema Kommunikation tanken.

Titelbild: istock.com/PeopleImages

Wer schreibt hier?

Henning Landers, Wirtschaftsmediator. Mediationen und Konfliktberatung.

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